top of page

Wenn es stürmt? Resilienz!

Rückschläge verarbeiten, mit Unerwartetem umgehen, herausfordernde Situationen meistern - dabei hilft uns Resilienz. Sie ist trainierbar und wird durch verschiedene Faktoren bestimmt.




Die WHO sagt:

Psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.

Klingt ansprechend! Und doch schaffen es immer weniger Menschen, diesen Zustand zu erreichen und aufrecht zu erhalten. So leiden einer aktuellen Studie der MedUni Wien zufolge bereits 40 % der Österreicher:innen an Anzeichen von Burnout, bzw. gelten 8 % bereits als erkrankt.

 

Die Gründe eines derartigen Anstiegs reichen von der Schnelllebigkeit unserer Zeit, Performancedruck, Perfektionismus bis hin zur Angst vorm Arbeitsplatzverlust oder Ausgrenzung und sind von Mensch zu Mensch sehr individuell. Der Schlüsselfaktor, um auch in herausfordernden Zeiten nicht in ein Loch zu fallen bzw. wieder herauszuklettern lautet „Resilienz“ und ist erlern- und trainierbar!

 

Unterschiedliche Modelle sehen verschiedene Faktoren als ausschlaggebend für eine hohe Resilienz. In diesem Blogbeitrag möchten wir einen möglichst breiten Überblick geben und stellen daher im Folgenden nicht ein spezielles Resilienzmodell vor, sondern kombinieren verschiedene Modelle, indem wir auf unterschiedliche Resilienzsäulen eingehen.

 

1.Akzeptanz

Wir können vieles beeinflussen, aber nicht alles. Es gibt Dinge im Leben, die können wir nicht ändern. Zum Beispiel einen Fehler, den wir nicht rückgängig machen können. Oder den Charakter eines anderen Menschen. Oder auch globale Katastrophen, Kriege u.ä. Was nicht in unserem persönlichen Wirkungskreis liegt, sollten wir akzeptieren! Alles andere bindet zu viel Energie, die uns an anderer Stelle fehlt.

 

2. Gesunder Optimismus

Im Leben haben wir meistens zwei Möglichkeiten – die Dinge positiv oder negativ zu sehen. Optimist:innen gehören zur ersten Gruppe. Sie vertrauen darauf, dass auch schwierige Phasen wieder vorbeigehen. Und gehen oft sogar gestärkt aus ihnen hervor. Optimist:innen vertrauen auf ihre Kompetenzen und können belastende Situationen so besser bewältigen.

 

3. Soziale Bindung

Wir sind von Natur aus soziale Wesen. Wir brauchen die Nähe anderer Menschen und ein soziales Umfeld, das uns Stabilität schenkt. Bereits eine Langzeitstudie aus den 60er Jahren mit Kindern aus schwierigen Verhältnissen konnte beweisen: Jene Kinder, die einen Menschen in ihrem Leben hatten, der ihnen Geborgenheit schenkte, konnten sich besser entwickeln. Wer also etwas für seine Resilienz tun möchte, investiert in stärkende Kontakte, die es ehrlich und gut mit einem meinen.

 

4. Lösungsorientierung

Widerstandsfähige Menschen denken in Möglichkeiten, nicht in Problemen.

Anstatt stundenlang Probleme zu wälzen, sollten wir die Zeit in das Finden von Lösungen investieren. Dabei ist unsere Energie besser gebunden. Und manchmal ist es genau diese Herausforderung der Lösungsfindung, die uns erst richtig beflügelt. So hat Henri Ford einmal gesagt: „Wenn alles gegen dich zu laufen scheint, erinnere dich daran, dass das Flugzeug gegen den Wind abhebt, nicht mit ihm.“

 

5. Flexibilität

Das Leben ist unvorhersehbar, und oft müssen wir unsere Pläne anpassen oder neue Wege finden, um mit Herausforderungen umzugehen. Flexibilität ermöglicht es uns, uns auf neue Situationen einzustellen und mit ihnen umzugehen, auch wenn sie nicht unseren ursprünglichen Erwartungen entsprechen.

 

6. Selbstwirksamkeit

Je mehr wir das Gefühl haben, unser Leben selbstbestimmt zu gestalten, desto zufriedener sind wir. Selbstwirksamkeit ist das Vertrauen, Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Statt Ohnmacht in stressigen Situationen zu verspüren, haben Menschen, die an ihre Selbstwirksamkeit glauben, das Gefühl von positiver Kontrolle über die Situation bzw. ihren Beitrag dazu.

 

7. Selbstwahrnehmung

Je besser ich mich kenne, umso besser weiß ich auch was mir guttut, was ich mir zutrauen kann und was mich fordert. Kenne ich mich und meine Stärken gut, kann ich auch mein Leben danach gestalten. Ein wichtiger Teil der Selbstwahrnehmung ist auch eine Reflexion dessen, wie mich andere wahrnehmen. Auch hier ist es also ratsam gelegentlich die Perspektive zu wechseln.

 

8. Selbstregulation

Wer gut darüber Bescheid weiß, was bei ihr/ihm welche Gefühle auslöst, kann in herausfordernden Situationen entsprechend reagieren. Unter Druck geraten diese Menschen weniger leicht in Stress. Sie analysieren ihre Gefühle und lassen sich weniger von Impulsen leiten, sondern können ihre Gefühle regulieren – wobei regulieren nicht als unterdrücken missverstanden werden darf!

 

9. Verantwortung übernehmen

Manchmal finden wir uns in der Opferrolle wieder und fühlen uns „vom Schicksal betrogen“. Das ist für eine gewisse Zeit auch in Ordnung und kann ein Hinweis auf unerfüllte Bedürfnisse sein. Doch möglichst rasch sollten wir erkennen, dass wir unser Leben weitgehend selbst in der Hand haben. Statt etwa zu sagen „Ich muss arbeiten gehen“, können wir auch sagen „Ich entscheide mich arbeiten zu gehen, weil ich mir das Leben, das ich führe, leisten können möchte“.

 

10. Zukunftsorientierung

Wie stellen wir uns unsere Zukunft vor? Wer Visionen hat, eine Idee in welche Richtung das eigene Leben gehen soll, ist beflügelt und spürt einen Sinn im Leben. Dabei kann es um ganz kleine bis hin zu großen Zielen gehen. Hauptsache ist, dass wir das Gefühl haben uns weiterzuentwickeln und unser Leben selbst zu gestalten.

 

Das Leben ist wie eine Achterbahnfahrt, voller Höhen und Tiefen. Manchmal fühlen wir uns stark und unbesiegbar, während uns in anderen Momenten die Welt regelrecht zu Boden drückt. In solchen herausfordernden Zeiten kann Resilienz der Schlüssel sein, um wieder auf die Beine zu kommen. Bewusstsein über die unterschiedlichen Resilienzfaktoren und ihr Training helfen dabei!

Comments


bottom of page