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Ich glaube, also bin ich!

Was wir glauben bestimmt unser Verhalten, unsere Annahmen über unsere Umwelt, unser Leben. Dieser Blogbeitrag ist eine Einladung, sich mit den eigenen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen.

Zeit nehmen, Glaubenssätze reflektieren.
Die Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen erfordert Ausdauer, Ehrlichkeit und Geduld.

Jeder Mensch trägt unzählige sogenannter Glaubenssätze in sich – also, meist unbewusst, tief verankerte Annahmen über sich und die Welt. Sie bestimmen, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Dabei kann es sich um Glaubenssätze handeln, die sehr unmittelbar unser Verhalten beeinflussen wie etwa „Der Teller muss leergegessen werden“ oder „Wenn Besuch kommt, muss das Haus sauber sein“. Diese Glaubenssätze spiegeln sehr oft unser Wertesystem wider und sind häufig durch die Eltern, andere Vorbilder oder die Gesellschaft geprägt. Es gibt aber auch Glaubenssätze, die unser Innerstes betreffen, unser Selbst und unsere Kompetenzen. Im Negativen kann ein solcher Glaubenssatz etwa lauten „Ich bin nicht liebenswert“, im Positiven zum Beispiel „Ich kann alles schaffen“. Auch diese sind biografisch und möglicherweise generationsübergreifend geprägt.


Gerade in Konfliktsituationen entfalten Glaubenssätze oft eine enorme Wirkung, prägen die Dynamik des Konflikts und heizen den Konflikt nicht selten an. Zumal die Glaubenssätze, die in der Welt eines Menschen gelten, in der Welt des anderen Menschen möglicherweise überhaupt keine Relevanz haben – während es also für einen Menschen essentiell ist, dass Teller leergegessen werden, ist das dem anderen vollkommen egal.


Ein Beispiel:


Ehepartner 1 ist der Meinung, Ehemann und Ehefrau sollten abends – so beide Partner zuhause sind – immer gemeinsam ins Bett gehen. Das gehört sich so in einer Ehe. Irgendwann möchte Partner 2 aber zum Beispiel später ins Bett gehen und verhindert dadurch die Verwirklichung des Glaubenssatzes des einen Partners. Das Schwierige in einem entstehenden Streit ist nun für Partner 1 zu begründen, warum es ihm so wichtig ist, gleichzeitig ins Bett zu gehen. Denn eine klare Begründung dafür gibt es nicht, beziehungsweise keine, die in der Welt von Partner 2 Relevanz hat. Partner 2 fühlt sich also möglicherweise bevormundet.


Wenn es um Glaubenssätze geht, ist es lohnenswert, sich diese bewusst zu machen und zu hinterfragen, woher der Glaubenssatz kommt und ob dieser überhaupt eine Berechtigung hat oder etwa daran gearbeitet werden sollte, diesen aufzulösen. Gerade wenn Glaubenssätze das eigene Leben stark einschränken oder auch Beziehungen torpedieren, sollte man sich mit diesen auseinandersetzen – je nach Glaubenssatz für sich oder auch mit Unterstützung.

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