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Sprache wirkt!

Die Art und Weise wie wir miteinander sprechen, beeinflusst maßgeblich und nachweislich, wie erfolgreich unsere Beziehungen verlaufen, aber auch wie gut etwa Teams performen.



Wir interagieren den ganzen Tag – mit unseren Familienmitgliedern, Kolleg:innen, Freund:innen, dem Supermarktpersonal und vielen mehr. Wie wir diese Interaktionen gestalten, macht einen großen Unterschied, ob wir in einer Beziehung erfolgreich sind oder nicht. Klingt erst einmal logisch. Wie deutlich dieser Zusammenhang ist, haben die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson und der brasilianische Unternehmensberater Marcial Losada gezeigt. Sie fanden einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Sprache in Teams und deren Leistung.

 

Die Studie

Fredrickson und Losada besuchten 60 Unternehmen und transkribierten jedes Wort, das in Team-Meetings gesprochen wurde. Jeder Satz wurde anschließend nach positiven und negativen Äußerungen kodiert. Es zeigte sich, dass High-Performance-Teams ein Verhältnis von 2,9:1* aufwiesen – im Durchschnitt kamen auf eine negative Äußerung drei positive. Das positive Klima in diesen Teams machte sie kreativer, lösungsorientierter und resilienter, was sich in höherer Kundenzufriedenheit und Profitabilität niederschlug.

 

Aber was sind denn nun positive und negative Interaktionen?

Beispiele für positive Interaktionen:

-          Zuspruch

-          Ermutigung

-          Wertschätzendes Feedback

-          Aufrichtiges Interesse an anderen

-          Teilen von Erfolgen

Beispiele für negative Interaktionen:

-          Zynische Bemerkungen

-          Gegenseitige Abwertung

-          Destruktive Kritik

-          Desinteresse am anderen

-          Nörgeln

Aber nicht nur verbale Kommunikation wird als positiv oder negativ erlebt. Auch non-verbal hat unsere Kommunikation große Wirkkraft. Ein vertrauter Griff auf die Schulter kann ein Zeichen der Ermutigung sein, während ein genervtes Augenrollen das Gegenüber verunsichern oder verärgern kann.

 

Dass unsere Interaktionen und die Art und Weise, wie wir miteinander umgehen, maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie erfolgreich wir zusammen wirken können, gilt übrigens nicht nur für Teams, sondern für jede Art der Beziehung. Mehr noch: Je enger die Beziehung ist, desto höher sollte auch der Anteil an positiver Sprache sein (verbal und non-verbal).

Aber Vorsicht: Es gibt auch ein Zuviel des Guten. Wer nur noch positiv kommuniziert, riskiert als unauthentisch wahrgenommen zu werden.

 

Als kleines Selbstexperiment kann also jede und jeder bei sich selbst anfangen und die eigene Kommunikation unter die Lupe nehmen.

-> Welche Worte wähle ich in Teambesprechungen?

-> Wie verlaufen Gespräche mit meiner Partnerin/meinem Partner?

-> Begegne ich meinen Kindern vorwiegend mit freundlichen oder mahnenden Worten?


Wer zu dem Ergebnis kommt, dass die eigene Kommunikation noch Luft nach oben hat, sollte künftig vermehrtes Augenmerk darauf legen, positive Interaktionen zu verstärken. Die Qualität der Beziehungen wird sich verbessern.

 

 

* Die mathematischen Modelle, die zur Berechnung der Losada Rate in der beschriebenen Studie zur Anwendung gebracht wurden, wurden von einigen Mathematikern als ungeeignet bewertet. Worüber jedoch Einigkeit besteht, ist die Tatsache, dass positive Interaktionen Beziehungen erfolgreicher machen!

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