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Teamwork makes the dream work

Doch was, wenn eine Kollegin der anderen nicht zu Gesicht steht, die dritte überhaupt alles falsch macht und Kollege Nr. 4 sowieso keine Lust mehr hat? Ist der Traum dann geplatzt?

 

Teams sind eigene kleine Einheiten, bestehend aus lauter Individuen – jedes mit beruflichen Vorerfahrungen, aber auch persönlichen Vorlieben, Antipathien, Erwartungen, Glaubenssätzen, Werten etc. Neben dem gemeinsamen Zweck, auf den ein Team ausgerichtet ist, sein Purpose oder Auftrag, beeinflussen vor allem zwischenmenschliche Dynamiken das Geschehen in Teams. Um diese zu verstehen, bietet die Systemtheorie nach Luhmann interessante Ansätze.

 

Jeder hat seinen Platz im Team!

Ein System – zum Beispiel ein Team, aber auch Familiensysteme, Freundessysteme o.ä. – kann man sich vorstellen, wie ein Mobile, in dem jede:r einen Platz hat, der mit Zuschreibungen und somit Erwartungen verbunden ist: Ein Kollege gilt zum Beispiel als besonders lustig, eine andere Kollegin als äußerst effizient, wieder ein anderes Teammitglied als außergewöhnlich kreativ. Verändert sich nun an einer Stelle im Mobile etwas, hat das Auswirkungen auf das Ganze. Macht zum Beispiel Kollege Nummer eins eine schlechte Phase durch und ist nicht mehr so lustig, muss sich die gesamte Teamdynamik auf diese Veränderung einstellen.

 

In Teams gelten Regeln!

Wenn wir an Regeln am Arbeitsplatz denken, kommen uns vor allem explizite Regeln in den Sinn – rund um Arbeitsstunden, Gehalt oder Funktionsbezeichnungen. Für Teamdynamiken viel interessanter sind aber implizite Regeln: Wer räumt den Geschirrspüler aus; Darf ich im Großraumbüro einfach so das Fenster aufmachen oder muss ich zuerst die anderen fragen; Wird über andere Teams gegossipt oder ist Flurfunk ein Tabu. Diese impliziten Regeln sind nirgends schriftlich einzusehen und vor allem von Team zu Team verschieden. Sie können nur im Erleben erlernt werden. Ein Verstoß dagegen wird im Team möglicherweise aber hart sanktioniert. Denn implizite Regeln nehmen im Team so etwas wie Hausverstands-Status ein, der dem Teammitglied, der die Regeln missachtet, abgesprochen wird.

 

Gründe warum es in Teams manchmal nicht klappt?

Unzufriedenheiten in Teams entstehen einerseits wenn der Zweck, auf den das Team ausgerichtet ist, nicht erlebbar ist und Teammitglieder ihren Beitrag an einem großen Ganzen nicht spüren können. Das schwächt ihre Motivation.

 

Mindestens genauso belastend sind aber Konflikte auf persönlicher Ebene – das können inhaltliche Meinungsverschiedenheiten sein, Wertekonflikte oder auch einfach persönliche Antipathien. Und solche Konflikte sind nicht nur belastend, sie sind auch echte Zeit- und im Arbeitskontext damit auch Geldräuber. Denn wer einen Konflikt hat, verbringt viel Zeit damit, darüber nachzudenken oder mit anderen darüber zu reden. Oder bei sehr belastenden Konflikten auch den Ausweg eines Krankenstandes zu suchen. Externe Begleitung, die den Interessen und Bedürfnissen, die hinter den Unstimmigkeiten liegen, Beachtung schenkt, ist dann oft eine sinnvolle Maßnahme. Wer es aber nicht so weit kommen lassen möchte, ist gut beraten kontinuierlich in ein gutes Verständnis der Mitarbeiter:innen füreinander und in eine positive Konfliktkultur zu investieren, die Mitarbeiter:innen befähigt, Konflikte aus eigener Kraft konstruktiv aufzulösen.  

 

5 Tipps zur Förderung guter Zusammenarbeit im Team:

 

  • Beziehung vor Sache! 

  • Zu viel Wertschätzung gibt es nicht!

  • Gelegentlich die Perspektive wechseln!

  • Das Feuer anfachen!

  • Spaß!

 

Noch mehr zu Teams, was sie auszeichnet, welche Konflikte in Teams entstehen können und wie in eine positive Konfliktkultur investiert werden kann, gibt es in der Podcast-Folge von „Raus aus der Couch“ zu hören, in der Charlotte Enzelsberger zu Gast war.

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