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Wer bin ich? Und wie viele?

// Mama, Vorgesetzte, Tochter, Schwester, Freundin, Schwimmerin…

// Papa, Chef, Sohn, Bruder, Freund, Bastler…


…und viele mehr Rollen, nehmen wir alle in unserem Leben ein. Jede Rolle geht mit unzähligen Erwartungen einher ­– unseres Umfelds und der Gesellschaft insgesamt.

In der Abwägung unterschiedlicher Erwartungen, die auf uns einprasseln (und dann sind da ja noch die Erwartungen, die wir selbst an uns stellen), geraten wir oft in einen inneren Konflikt, den Rollenkonflikt. Unterschieden werden drei Arten von Rollenkonflikten:


Inter-Rollenkonflikt: Ein Konflikt zwischen zwei (oder mehr) Rollen.


Ein Beispiel: Eine Frau ist Chefin einer Abteilung, Mama und Ehefrau, um nur drei ihrer Rollen zu nennen. Sowohl die Mitarbeiter:innen der Frau (Rolle der Vorgesetzten) als auch ihre Kinder (Mutterrolle) und auch ihr Mann (Rolle der Ehefrau) haben die Erwartung, dass die Frau ihnen ausreichend Zeit widmet. Doch der Tag hat nur 24 Stunden…Ein Rollenkonflikt!


Intra-Rollenkonflikt: Ein Konflikt innerhalb einer Rolle.


Bleiben wir bei unserer Chefin, Mutter und Ehefrau: Ihre Teenager-Tochter erwartet, dass sie ihr Freiheit bei der Gestaltung ihrer Freizeit lässt. Die Klassenlehrerin hat die Erwartungshaltung, dass die Mutter dafür Verantwortung übernimmt, dass sich die Tochter ihren schulischen Verpflichtungen widmet. Zwei widersprüchliche Erwartungen an ihre Mutterrolle. Welcher kommt sie nach?


Person-Rolle Konflikt: Ein Konflikt zwischen einer Person und ihren Bedürfnissen mit einer ihrer Rollen.


Bei dieser Art von Konflikten handelt es sich nicht um klassische Rollenkonflikte. Hierbei geht es mehr um eine Überforderung der Person mit ihrer Rolle bzw. darum, dass sich eine Person nicht mit ihrer Rolle identifizieren kann. Unsere Beispielfrau könnte etwa mit ihrer Rolle der Chefin überfordert sein, oder aber die Erfüllung ihrer Bedürfnisse durch ihre Mutterrolle gefährdet sehen.


Der erste Schritt zur Auflösung derartiger Konflikte ist meist das Bewusstmachen ihrer Existenz. Zu wissen, warum die eine innere Stimme das eine und die andere etwas ganz anderes sagt, ist essentiell, um eine innere Struktur herzustellen. Nach Bewusstmachen des Rollenkonflikts sollte man sich aktiv der Frage stellen: Welchen Wert möchte ich welcher Rolle und entsprechend den daran geknüpften Erwartungen geben? Und welche Folgen hat es, wenn ich Erwartungen nicht (mehr) erfülle?...


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